“Die Reinheit wird so leicht von auffälligen, schmutzigen Dingen überschattet, weshalb ich mich entschieden habe, dieses stille, unprätentiöse, liebevolle Blümchen ganz vorne ins Arrangement zu setzen” erklärte lachend der verstorbene Ikebana Meister Kozo Okada aus Fukushima. Es war März 2005 als die Kirschbäume Knospen trieben und ich zum ersten Mal sein Arrangement sah – anheimelnde Simplizität und doch ehrfurchtgebietende Schönheit. Das war der Moment, in dem Musik und Blumen in mir zusammenkamen. Wenn ich an die Kunst und die Wörter von Okada-Sensei rückrufe, muss ich an die wohlwollende Natur der menschlichen Seele denken. Um Dankbarkeit gegenüber Leuten wie ihm auszudrücken, die einen Hoffnungsstrahl hinterließen, um die trostlose Zukunft aufzuhellen, und um deren Leben durch Musik zu ehren, möchte ich diese Werke der Zukunft widmen.
Keyko Harada
Keyko Harada, geboren 1968 in Tokio, ist Komponistin, Pianistin, und Dirigentin. Ihr variationsreiches Schaffen wurde durch zahlreiche internationale Kompositionspreise belohnt, im Westen erlangte Sie durch Akkordeon Solo- und Kammermusikwerke hohe Anerkennung. Haradas Stücke begeistern durch besondere Klangfarben ihrer Instrumentierung, hervorragende Kompositionstechniken und einer Beweglichkeit, die tiefe psychologische Transformationen den ZuhörerInnen darstellt.Ihr Zyklus für Akkordeon und Klavier “F Fragments” ist ein virtuoses Meisterwerk, in dem die Komponistin die Klangmöglichkeiten beider Instrumente durchforscht und in kontrastierenden Momenten verschiedene emotionale Zustände aufbaut. Die elf Miniaturen des Zyklus tragen kontrastierende prägnante Charaktere,worauf auch der Name des Stückes hinweist: “Fragmente”, doch bilden sie gemeinsam ein einheitliches monumentales Werk auf, das einen starken Eindruck hinterlässt.Die Emanzipation der beiden Instrumenten in Haradas Musik bildet das Duo durch die Solo Stücke: “Bone for Piano” und “Bone for Akkordeon” ab. Beide Stücke stellen hohe technische Anforderungen an die InstrumentalistInnen und fordern parallel anspruchsvolle Interpretationen von den KünstlerInnen- Haradas Musik fließt zwischen mehreren Polaritäten, getragen von einer durchgehenden Spannung.


Maria Mogas Gensana
Abschluss des Bachelor-Studiengangs für Akkordeonspiel bei Prof. Inaki Alberdi, Miren Inarga und Aitor Furundarena am Conservatorio Superior de Musica del Pais Vasco (Spanien) und des PPCM-Masterstudiums (Practice Performance of Contemporary Music) in Graz beim Klangforum Wien und bei Prof. Krassimir Sterev. Zur Vertiefung ihrer Studien hat sie an verschiedenen Meisterkursen bei international renommierten Akkordeonisten wie Stefan Hussong, Mika Vayrynen, Janne Ratya, Alexey Artemiev, Veli Kujala, James Crabb und Mie Miki teilgenommen. Sie hat an mehreren Akademien für zeitgenössische Musik wie Klangspuren IEMA Sommerakademie 2018, Mixtur Festival 2018, Impuls 2017 oder Carmelo Bernola Akademie 2016-2017 teilgenommen, wo sie die Chance hatte, mit Komponisten wie Rebecca Saunders, Simon Steen-Andersen zu arbeiten oder Unterricht bei Severine Ballon, Miquel Bernat oder Ensemble Intercontemporain zu erhalten. Als Solistin oder Mitglied verschiedener Kammermusik-Ensembles trat Mogas z.B. im Victoria Eugenia Theater in der Eröffnungsnummer der Europäischen Kulturhauptstadt 2016 San Sebastian, der “Fundacio Musica Contemporania” in Barcelona, dem”Instituto Cervantes de Burdeos”, dem Ligetti- Saal (Graz) oder der Oper Graz, dem Festival Artikulationen aus dem Doktoratsstudium in Graz, dem Mixtur-Festival in Barcelona, dem ENSEMS Festival (Spanien), auf… Sie ist Gründungsmitglied des Akkordeon-Duos Duo Ar – ausschließlich der zeitgenössischen Musik gewidmet- mit Mirko Jevtovic, die in 2019 eine kleine Tournee in Spanien gemacht haben mit der Unterstützung des Cultural Austrian Forum. Seit Mai 2019 ist Sie Mitglied des Vertixe Sonora Ensemble.
Alexandra Radoulova MA MA BA ist 1989 in Sofia, Bulgarien geboren. Sie ist klassisch ausgebildete Konzertpianistin, studierte an der Musikschule und Musikgymnasium Sofia- 1995-2008, Musikakademie Sofia, 2008- 2013 und MDW Wien 2013-2014; absolvierte mit Bachelor und Master Diploms im Konzertfach Klavier. 2014 hat sie sich auf die Interpretation und Aufführungspraxis der Zeitgenössischen Musik konzentriert und fing ihr zweites Masterstudium mit dem Klangforum Wien an der Universität für Musik und darstellende Kunst Graz an. Während des Masterstudiums hat sie Interesse für die Vermittlung der Zeitgenössischen Musik entwickelt; sie absolvierte 2017 auch mit Auszeichnung. Sie hat bei mehreren Neue Musik Workshops assistiert sowie selbst organisiert, konzipiert und geleitet. 2017 wurde sie ausgewählt, an der Lucerne Musikakademie teilzunehmen und arbeitete dort u.a. mit den Komponisten und Dirigenten Matthias Pintscher, Heinz Holliger, Friedrich Cerha. Zwischen 2017 und 2019 spielte sie als freischaffende Pianistin regelmäßig zusammen mit dem Klangforum Wien und mit dem Master Studium Ensemble PPCM des Klangforum Wiens und arbeitete mit KomponistInnen wie Tristan Murail, Bernhard Gander, Gerd Kühr, Klaus Lang, Bernhard Lang, Francesco Filidei, Georg Friedrich Haas, Alexander Stankovski, Elisabeth Harnik, Simone Movio, Beat Furrer sowie mit jungen Grazer KomponistInnen. 2019 – 2020 war sie in Karenz und widmete sie sich ihrem Sohn. 2020 gründete sie den Verein SevenCricles.
Violeta Lenz ist eine bildende Künstlerin aus Medellin, Kolumbien. Im Moment absolviert sie das Master Programm ‘Artistic production and research’ an der Universidad de Barcelona in Spanien. In ihrer Arbeit verbindet sie Konzepte verschiedener Medien und kreiert damit Raum, in dem sich die Wahrnehmung frei bewegen darf.



